Definition
Was ist der Bunkereffekt? Der Bunkereffekt ist eine plakative Bezeichnung für negative psychische Effekte beim Aufenthalt in Räumen ohne Fenster. Betroffen sind beispielsweise Büroarbeiter, deren Arbeitsplatz keine Sichtverbindung nach außen besitzt.
Wissenswert
Symptome: Zu möglichen Symptomen gehören etwa Depressionen, Lustlosigkeit oder Schlafstörungen.
Ursachen: Die negativen Wirkungen von Räumen ohne Fenster (bzw. zu wenigen, sehr kleinen Fenstern) sind in der fehlenden Orientierung begründet. Umweltinformationen aus dem Freien wie das Wetter und die Helligkeit geben uns Orientierung im Tagesablauf. Fehlt die Sichtverbindung nach draußen, empfinden wir uns als eingesperrt und von der Umwelt abgeschnitten. Das Zeitgefühl lässt nach. Hormonelle Prozesse innerhalb des „circadianen Rhythmus“ werden beeinträchtigt.
Aus diesen Gründen ist eine Sichtverbindung zum Fenster in Büroräumen und sonstigen Arbeitsplätzen maßgeblich für das Wohlbefinden.
Synonyme
➝ Sick-Building-Syndrome: Der Bunkereffekt wird auch mit dem sogenannten „Sick-Building-Syndrome“ in Zusammenhang gebracht. Dieser Überbegriff steht für Erkrankungen, die vorwiegend bei Angestellten in Bürogebäuden zu beobachten sind. Dazu gehören Kopfschmerzen, chronische Müdigkeit und Depressionen. Als Hauptgrund gilt der Tageslichtmangel am Arbeitsplatz bzw. der übermäßige Aufenthalt in geschlossenen Räumen.
Problematisch ist jedoch nicht nur der Tageslichtmangel am Arbeitsplatz. Auch in ihrer Freizeit halten sich viele Büronutzer übermäßig in geschlossenen Gebäuden auf. Bürger hochindustrialisierter Staaten verbringen schätzungsweise mehr als 90 Prozent ihrer Lebenszeit in Innenräumen.
Quellen
- DGUV Information 215-444 „Sonnenschutz im Büro“ https://publikationen.dguv.de/widgets/pdf/download/article/615
- Knez, I., & Kers, C. (2000). Effects of indoor lighting, gender, and age on mood and cognitive performance. Environment and Behavior, 32(6), 817-831.