Die Schreibtischplatte ist der scheinbar einfache Teil der Home-Office-Ausstattung. Doch im Bereich der gängigen Tischplattentypen gibt es wissenswerte Unterschiede – gerade beim Innenleben. Dieser Ratgeber erklärt, worauf du beim Kauf einer Arbeitsplatte für das Büro achten solltest. Wir vergleichen die besten Schreibtischplatten-Optionen. In zweiten Teil beraten wir ausführlich zu Schreibtischplatten aus Massivholz.
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Auf einen Blick
Für alle Schnellleser: Diese Kriterien solltest du beim Kauf einer ergonomischen Schreibtischplatte berücksichtigen bzw. vermeiden:
Basiseigenschaften Checkliste:
- Rechteckige oder gebogene Form („curved“)
- Ausreichend Tiefe (75cm oder mehr bei großen Monitoren)
- Gerundete Kanten
- Reflexionsarme Oberfläche (gedeckte Farben, matte Beschichtung)
- Stabil: Hohe Faserdichte / mehrschichtiges Pressverfahren (MDF-Platten), hochwertiges Leimholz (Massivholz-Platten)
Ungünstige Eigenschaften:
- Glasplatten
- Glänzend weiße Oberflächen
- Naturbelassene und unbehandelte Kanten (bei Massivholz)
Ratgeber
Wer eine Bürotischplatte kaufen möchte, muss zwischen der Optik / Haptik und funktionalen Kriterien abwägen. Letztere sind z. B. Form, Belastbarkeit und Oberflächenhärte. Unser Kaufratgeber hilft dir herauszufinden, welche Tischplatte für deine Zwecke ideal ist.
Optionen
1. Gebrauchsfertige Platten: Wenn du ein Standardmaß (z. B. 160 x 80 cm) benötigst, kannst du aus einem großen Angebot fertiger Tischplatten wählen und das Schreibtischgestell separat anschaffen. Fertige Büroarbeitsplatten sind bereits für die Schreibtischnutzung vorbereitet. Sie sind beschichtet, abgerundet und verfügen teilweise über Kabeldurchlässe. Massivhölzer und kunststoffüberzogene Spanholzplatten (MDF) stehen zur Auswahl.
2. Komplettschreibtische: Bei einem Komplettschreibtisch werden Schreibtischplatte und Gestell im Paket angeboten. Wählbar sind vor allem MDF-Platten, seltener auch einige Massivholzplatten (meistens gegen Aufpreis). Der Nachteil: Wer einen höhenverstellbaren Schreibtisch mit Holzplatte möchte, kann meistens nur aus den gängigsten Plattengrößen (140×80, 160×80) wählen.
3. Schreibtischplatten nach Maß: Wenn du eine Schreibtischplatte aus Schichtholz („Multiplex“) oder Vollholz nachrüsten möchtest, kannst du diese entweder online bestellen oder bei deinem lokalen Tischlerbetrieb in Auftrag geben. Nachdem du ein Holz gewählt hast, kümmern sich die Fachbetriebe um den Zuschnitt. Der Vorteil: Du kannst den Tisch individuell konfigurieren – sprich Sondermaße, Behandlung, Rundung usw. bestimmen.
Bei Auftrags-Massivholzplatten bieten viele Händler die Option mit oder ohne Holzbehandlung an. Wer sich die Bearbeitung selbst zutraut, kann eine Schreibtisch-Arbeitsplatte günstiger als Rohling kaufen. Diese sind meistens unbehandelt und teilweise scharfkantig (sprich ohne Kantenrundung). Erhältlich sind Roharbeitsplatten online, in Baumärkten (z. B. bauhaus, obi) und in Möbelhäusern (Ikea, mömax usw.).
Größen
Die optimale Größe von Schreibtischplatten bewegt sich bei den meisten Nutzern im Bereich der drei Standardmaße (140×80, 160×80, 180×80). Nur wer den Büroarbeitsplatz in eine bestimmte Raumfläche einpassen möchte, benötigt möglicherweise eine Schreibtischplatte nach Maß.
Optimale Breite
Empfohlene Breitenmaße für Schreibtischplatten sind 140, 160 und 180 Zentimeter. Für die meisten Nutzer ist entweder das mittlere Tischmaß von 160x80cm oder das größere Flächenmaß von 180x80cm optimal. Letzteres bietet sich beim Einsatz großer Monitore (über 27 Zoll) an.
Monitorgröße als Kriterium: Stichwort „Monitor“: Beachte bei deiner Größenentscheidung, wie viel horizontale Fläche durch Bildschirme belegt ist. Je mehr Fläche Bildschirme einnehmen, desto breiter sollte der Tisch sein. Zusätzlicher Entfaltungsraum zahlt sich generell aus. Es gilt das Credo: „Im Zweifel (und wenn die Fläche vorhanden ist) besser die größere Ausführung wählen.“ Grobe Richtwerte zur Abstimmung von Bildschirmfläche und Tischgröße sind:
- 140cm für einen einzelnen Medium-Bildschirm mit 27 Zoll.
- 160 – 180cm für einen einzelnen Bildschirm mit 32 Zoll.
- 180cm für sehr große Bildschirme (über 32 Zoll) oder Dual-Setups.
Seitliche Leerräume können übrigens auch die Optik verbessern. Eine größere Tischplatte – die also deutlich breiter ist als der Monitor – wirkt meistens besser.
Optimale Tiefe
Die adäquate Tiefe für Schreibtische zur Bildschirmarbeit sind 80cm. Zum einen werden Monitore größer und erfordern entsprechend große Sehabstände. Zum anderen zahlt sich die Tiefe als Ablage- oder Bewegungsfläche (beim Vorbeugen) im Büroalltag aus. 70cm wären – für einen Desktop-PC-Arbeitsplatz – zu knapp bemessen. Wenn es die räumlichen Gegebenheiten erlauben, ist eine Tiefe von 80cm stets empfehlenswert.
Mindest- & Höchstmaße von Schreibtischgestellen: Auch die Träger und die Auszugslänge des Gestells spielen eine Rolle.
- Die allermeisten Gestelle erfordern eine Mindestbreite der Platten von 110cm oder 120cm (=engste Position des Auszugs) sowie eine Tiefe von mindestens 60cm oder 65cm.
- Die maximale Breite beträgt bei Standardgestellen 200cm (wobei die Tischplatte das Gestell ggf. überragen kann).

Ein pauschal richtiges Maß für einen Home-Office-Schreibtisch gibt es allerdings nicht. Entscheidend sind deine Nutzugsweise bzw. mit welchen Arbeitsmitteln (z. B. Dokumente, Akten, Telefon) du arbeitest. Wer eine „Clean Desk Policy“ verfolgt und Zubehör nicht auf dem Tisch abstellt, kommt ggf. mit weniger Platz aus.
Materialien / Tischplattentypen
Welche Tischplatte eignet sich als Schreibtischplatte? Zur Herstellung von Büroarbeitsplatten haben sich drei Werkstoffe besonders bewährt. Sowohl das Innenleben als auch die Beschichtung unterscheiden sich. Wir erörtern die Vor- und Nachteile.
MDF | Multiplex | Vollholz | |
---|---|---|---|
Stabilität | ++ | +++ | ++ |
Ebenheit / Härte | +++ | +++ | ++ |
Mausgleiten / Schreiben | ++ | +++ | + |
Haptik | + | + | +++ |
Öko-Aspekt / Raumklima | + | + | +++ |
Alterung / Erneuerbarkeit | + | + | +++ |
1. Massivholz / „Vollholz“
Massivholz-Schreibtischplatten sind vollständig aus einem bestimmten Holz wie z. B. Esche, Erle, Bambus, Akazie oder Eiche gefertigt. Die Naturprodukte wirken warm, wohnlich und lebendig. Statt unschöner zu werden, gewinnt der Naturstoff Holz mit dem Alter an Wirkung. Der Alterungseffekt („Patina“) gibt jeder Holz-Tischplatte eine einzigartige Textur und macht sie zu einem Unikat. Die Oberfläche lässt sich aber bei Bedarf auch abtragen und erneuern. Eine gute Tischplatte begleitet seinen Besitzer daher ein ganzes Leben.
Vollholz-Schreibtischplatten können das Raumklima verbessern, sofern sie nicht vollständig versiegelt sind. Ihre Holzporen binden Feuchtigkeit und geben diese wieder ab, wenn die Luft trockener wird. In Kombination mit Sauerstoff erzeugenden Pflanzen führt dies zu einem gesunden Raumklima im Arbeitszimmer.
Nachteile: Massivholz ist zwar belastbar, mit natürlichen Verformungen ist aber zu rechnen. Jedes Holz (egal wie hochwertig) arbeitet, wenn es Temperaturschwankungen, UV-Strahlung oder der Last von Monitoren ausgesetzt ist.
Hinzu kommt die die im Materialvergleich geringere Oberflächenhärte. Wenn man ohne Unterlage auf einem Blatt Papier schreibt, macht sich diese bemerkbar – gerade, wenn die Platte nur dünn geölt ist. Eine Schreibunterlage schafft hier Abhilfe. Auch ein gründlicher Schliff in Verbindung mit einem Hartwachsöl machen die Arbeitsoberfläche eben und hart (siehe Ratgeber Tischplatten aus Massivholz behandeln).

2. MDF (Pressholz)
MDF steht für „mitteldichte Holzfaserplatte“ (umgangssprachlich Spanplatte). Diese Platten werden aus Holzreststücken (meist zerfasertes Nadelholz) und Klebstoff als Bindemittel hergestellt. Die Zusammensetzung liegt bei ca. 85% Holz und ca. 15% Bindemitteln. Die Nutzung von Pressholz bedeutet keineswegs, dass eine MDF-Platte generell eine schlechte Lösung wäre. Im Gegenteil: Funktional haben kunststoffbeschichtete MDF-Platten einige Vorzüge (Härte, Ebenheit u.a.).

Der MDF-Korpus aus Pressholz ist typischerweise „melaminharzbeschichtet“, also mit einer transparenten Folie überzogen. Melamin ist ein farbloses Kunststoffpulver, das auch für Küchenarbeitsplatten zum Einsatz kommt. Die Versiegelung macht die Platte robust und pflegeleicht. Dank des hohen Härtegrads ist eine zusätzliche Unterlage beim Schreiben nicht erforderlich.
Bei einer furnierten Tischplatte verkleiden Hersteller den Korpus mit einem dünnen Holzblatt („Furnier“). Das Furnier wird vom Stamm des Baumes abgeschält. Als Ersatz für Furniere gibt es zudem synthetische Holzdekore – eine Art Folie.
Nachteile: Furnierte MDF-Tischplatten sind oft wenig formstabil. Wer mehrere Monitore mittels Klemmhalterung befestigen möchte, sollte dies bedenken und besser zu einer massiven oder geschichteten Schreibtischplatte (Multiplex) greifen.
In Spanplatten verarbeitete Bindemittel (Formaldehyd) können unter Umständen Hautreizungen verursachen. Durch die abriebfeste Versiegelung sollten diese aber nur in sehr geringem Maße freigesetzt werden. In welchem Maße Ausdünstungen vorkommen und ab welcher Konzentration diese schädlich sein können, ist eine offene Debatte. Vorsorglich solltest du aber in den ersten Wochen nach dem Kauf einer MDF-Schreibtischplatte dein Home Office häufig lüften.
Hersteller sollten eine Emissionsklasse angeben, wenn sie Formaldehyd einsetzen. Bei unserem letzten Schreibtischplatten Test konnten wir diese Angabe aber oft nicht finden. Die Klassen E1 – E3 kennzeichnen die Stärke der Formaldehydausgasung. Die beste Klasse ist E1 (Ausgasung unter 0,1 ppm = an der Messschwelle).
PPM steht dabei für „Parts per Million“ und bezieht sich auf den Anteil der entweichenden messbaren Moleküle in der Raumluft. Spanplatten mit der Bezeichnung „F 0“ sind formaldehydfrei, wobei hier andere Bindemittel verarbeitet sind. Beachte, dass die Klasse E2 eine große Varianz impliziert, von einem niedrigen Wert (0,2 ppm) bis hin zu einem erhöhten Wert (1,0 ppm).
Emissionsklasse | Konzentration Formaldehyd (ppm) |
---|---|
E1, CARB (USA) | unter 0,1 |
E2 | 0,1 – 1,0 |
E3 | über 1,0 |
Empfehlenswert sind zertifizierte MDF-Platten. Eine international anzutreffende Zertifizierung ist das CARB-Label. Es wird von dem Gremium „California Air Resources Board“ vergeben. Hersteller müssen den Richtwert von unter 0,11 ppm erfüllen, wenn sie MDF-Holzplatten für den Wohnbereich in Kalifornien vermarkten möchten. Der Hersteller Flexispot orientiert sich daran bei einigen Schreibtischplatten. In Deutschland gibt es zudem eine DIN-Norm, bei der die Formaldehydabgabe durch ein spezielles Gasanalyse-Verfahren ermittelt wird („DIN EN ISO 12460-3:2016-03“).
3. Multiplex (Schichtholz / Sperrholz)
Multiplex-Platten bestehen aus gestapelten Echtholz-Furnieren (Birke, Pappel u.a.), welche mit Kunststoff-Zwischenschichten kombiniert werden. Diese Schichtung aus ca. 4-6 Ebenen sorgt selbst bei dünnen Platten für hohe Stabilität und Langlebigkeit. Wer eine belastbare oder besonders große Platte benötigt, fährt mit Multiplex in der Regel gut.
Die Beschichtungen von bearbeiteten Multiplex-Schreibtischplatten sind zudem auf gute Gleiteigenschaften ausgelegt. Ein Mauspad ist häufig überflüssig. Viele Farben und Holzdekors stehen zur Auswahl.
Nachteile: Im Vergleich zu Vollholz wirken Multiplex-Platten kühler. Auch hier können allergene Stoffe (Bindemittel) enthalten sein.
Stabilität
Die Stabilität einer Tischplatte ist ihre Neigung zum Durchbiegen oder Verformen. Hochwertiges Schichtholz (Multiplex) bietet generell die höchste Stabilität. Massivholz ist ein „lebendes Material“. Leimholzplatten bestehen aus einzelnen verleimten Brettern. Durch Wärmeeinfluss können Rillen zwischen den Brettern entstehen. Unebenheiten machen sich beim Führen der Maus bemerkbar.
Unterschiede bei MDF: Im MDF-Bereich gibt es wissenswerte Qualitätsunterschiede. Großen Einfluss auf die Stabilität hat die Faserdichte, also wieviel Holzpartikel zur Pressung verwendet wurden. Die Zusammensetzung liegt je nach Qualität bei ca. 85% Holz und ca. 15% Leim bzw. Bindemitteln. Die Dichte an Holzpartikeln geben Hersteller in in kg/m³ an. MDF-Platten gibt es in Dichten von 600 kg/m³ bis hin zu 1000 kg/m³. Je höher die Dichte, umso stabiler ist tendenziell die Tischplatte.
Sehr dicht gepresste MDF-Platten sind schwer und kommen je nach Größe auf 20-35kg. Wer größere Monitore anklemmen möchte, kommt an einer hochwertigen MDF-Schreibtischplatte nicht vorbei.
Montagefehler: Auch die sogenannten „frei schwebenden Distanzen“ beeinflussen die Stabilität. Dies sind ungestützte Abschnitte der Tischplatte. Sie hängen von der Position der Trägerleisten ab. Je größer der Versatz zwischen Trägern und Rand, desto stärker neigen Schreibtischplatten zum Durchbiegen. Gestelle für höhenverstellbare Schreibtische lassen sich anpassen. Es ist ratsam, die Träger möglichst weit auszufahren. So bleiben die frei schwebenden Distanzen zu den seitlichen Rändern der Tischplatte klein.

Formen
Für das ergonomisches Arbeiten am Schreibtisch sind drei Tischformen besonders empfehlenswert:
1. Rechteckform: Das weit verbreitete Rechteck ist aus ergonomischer Sicht auch eine vorteilhafte Schreibtischform. Sie fördert die zentrierte Ausrichtung des Körpers zum Bildschirm (vorausgesetzt der Bildschirm wird auch tatsächlich mittig aufgestellt).

2. Gebogene Formen: Auch konkave Kanten (Nieren-, Cockpit- und Sichelformen) fördern die zentrierte Ausrichtung an einem Bildschirmarbeitsplatz. Der Nutzer richtet seinen Körper intuitiv zur Tischmitte aus, da der tiefste Punkt der Einbuchtung Orientierung gibt.
Einbuchtungen geschwungener Schreibtischplatten fördern zudem Drehungen des ganzen Körpers (statt reiner Kopfdrehungen). Solche Seitwärtsdrehungen sind vor allem beim Arbeiten mit zwei Monitoren gefordert. Ferner haben Armlehnen beim Drehen des Bürostuhls mehr Platz. Dank der Biegung der Platte stoßen sie seltener an die Tischkante. Arbeitsmittel in den hinteren Ecken des Tisches sind besser erreichbar. Allerdings reduzieren Einbuchtungen die effektive Tischtiefe.
Vorteile | Nachteile |
---|---|
|
|
Alternativen für größere Ablagebedarfe:
3. Freiformen & Eckformen: Eck- bzw. L-Formen bieten mehr Fläche für die Ablage von Dokumenten. Wer viel mit Akten arbeitet und diese im Zugriff benötigt, profitiert von einer Schreibtischplatte über Eck. Gleiches gilt für die Freiform, also einem Rechteck mit Auswölbung. Der Nachteil: Winkelkombinationen tragen kaum zur Bewegungsförderung bei, da sich alles in Griffweite befindet. Hinzu kommt eine beschränkte Auswahl bei höhenverstellbaren Schreibtischgestellen.
Farben
Welche Farbe sollte ein Schreibtisch haben? Eine ergonomische Schreibtischoberfläche ist nicht nur funktional (leichte Mausführung, gutes Schreibgefühl u.a.), sondern beugt auch störenden Umwelteinflüssen am Arbeitsplatz vor. Achte auf diese Punkte:
Vorsicht bei Glasplatten und hellweißen Platten: Glänzend-weiße Oberflächen sowie Glasplatten bewirken das Gegenteil matter Flächen: Sie fördern Blendungen. Glas- und Metallplatten sind zudem wärmeleitend und können sich elektrostatisch aufladen.
Schwarze Platten meiden: Schwarze Platten sind bedingt geeignet, da sie sich bei Sonneneinstrahlung aufheizen können. Der Kontrast zum weiß-dominierten Bild auf dem Monitor strengt die Augen stärker an als Mitteltöne oder ein Lichtgrau.

Mitteltöne bevorzugen: Vorteilhaft sind dagegen Mitteltöne, die weder zu hell noch zu dunkel sind. Dazu gehören Holztöne wie Eiche / Wildeiche / Sonoma Eiche, Bambus, Esche und Buche / Kernbuche. Entscheidend ist aber die Art der Behandlung. Ein helles Holz wie z. B. Ahorn, Birke, Fichte kann mit einer reflexionsarmen Oberflächenbehandlung durchaus in Frage kommen.
Bei Multiplex Schreibtischplatten sind z. B. graue / lichtgraue und anthrazitfarbene Oberflächen hinsichtlich der Reflexionseigenschaften empfehlenswert. Wenn du zur weißen Schreibtischplatte greifen möchtest, sollte diese eine matte Textur aufweisen.
Bevorzuge matte Oberflächen und meide Glanzlack. Matte, leichtglänzende „seidenmatte“ Lacke (bzw. Beschichtungen / Holzöle) reduzieren Reflexionen und schonen deine Augen. Den Konfiguratoren von Büromöbel-Anbietern solltest du nicht blind folgen. In unserem Schreibtischplatten-Test hatten Anbieter auch Oberflächen im Programm, die wir als bedingt empfehlenswert einstufen.
Kanten
Ein ergonomischer Arbeitsplatz ist auf Bewegung ausgelegt. Das solltest du auch bei der Kantenbehandlung bedenken.
Scharfkantige Platten meiden: Beim Arbeiten in der Steh-Sitz-Dynamik kommt der Unterleib immer wieder in Kontakt mit der Tischplatte. Grundsätzlich sollten daher die Kanten einer Schreibtischplatte immer abgerundet werden. Nebenbei reduzieren runde Kanten das Verletzungsrisiko für Kinder.
Rundung vs. Fase: Bei einer Kantenrundung sind die acht Kanten der Platte und die vier Ecken bogenförmig geschliffen. Je nach gewünschter Wölbung beträgt der Radius meist zwischen 2mm und 10mm. Im Fall der Fase ist die Kante nicht gerundet, sondern nur abgeflacht. Die Trapezkante („Schweizer Kante“) ist eine extreme Form der Fase.
Wenn du eine schnörkellose Kantenoptik bevorzugst, sollten die Kanten zumindest unauffällig gerundet sein (Radius 2mm oder 5mm). Dies gilt nicht nur für die Längskanten, sondern auch für die Ecken („umlaufend gerundet“).

ABS-Kante: Die ABS-Kante ist der Umleimer an Kanten einer MDF-Platte. Sie schützt die Platte vor Feuchtigkeit und den Nutzer vor Verletzungen. Der Radius beträgt in der Regel 2mm.
Naturbelassene Kante ungeeignet: Die Naturkante (Baumkante) ist für den Körperkontakt ungeeignet und somit als Schreibtischplatte für einen ergonomischen Arbeitsplatz nicht zu empfehlen.
FAQs
Hier findest du häufige Fragen beim Kauf von Schreibtischplatten in der Zusammenfassung:
Welche Größe sollte eine Schreibtischplatte haben? Empfohlene Maße für die Arbeitsfläche eines Schreibtisches sind die Breiten 140, 160 und 180 Zentimeter und eine Tiefe von 80 Zentimetern.
Welches Holz eignet sich für Schreibtischplatten? Grundsätzlich eignen sich alle Möbelbauhölzer (also Eiche, Buche, Kiefer usw.) zur Verwendung als Schreibtischplatten. Wichtiger als die Holzart ist die Behandlung. Das Holz sollte ausreichend Härte für die Nutzung als Arbeitsfläche bieten. Ein gründlicher Schliff und ein Hartwachsöl für Arbeitsplatten sind hier gute Voraussetzungen.
Welche Farbe sollte eine Schreibtischtischplatte haben? Eine ergonomische Schreibtischoberfläche ist nicht nur funktional (leichte Mausführung, gutes Schreibgefühl u.a.), sondern beugt auch störenden Umwelteinflüssen wie Spiegelungen und der Erhitzung vor. Günstig sind diesbezüglich mittelbraune Holztöne wie etwa Eiche und Buche. Ungeeignet sind hingegen Glasplatten, hellweiße Effektlacke und schwarze Lackierungen.
Welche Tischplatten eignen sich als Schreibtischplatten? Bewährte Schreibtischplatten-Werkstoffe sind MDF, Echtholz und Schichtholz (Multiplex). Entscheidend sind jeweils die Materialqualität (z. B. emissionsarme Werkstoffe) und die Verarbeitung (z. B. hochwertige Beschichtungen). Günstige furnierte Tischplatten verformen sich mitunter rasch und sind daher eher ungeeignet.
Welche Form sollte eine Schreibtischplatte haben? Empfehlenswerte Formen für Schreibtische sind gerade Kanten (klassische Rechteckform) und gleichmäßig nach innen gewölbte Kanten (Nieren). Die Nierenform fördert die zentrierte Ausrichtung an einem Bildschirmarbeitsplatz. Wölbungen reduzieren allerdings die nutzbare Tiefe des Tisches.
Downloads
- Merkzettel: Schreibtischplatten kaufen – worauf achten? (PNG)
- Große Infografik – Kaufberatung Schreibtischplatten (PNG | PDF)
- Merkzettel: Curved Schreibtischplatten – Pro und Contra (PNG)
Quellen
- Fotos im Beitrag: Adobe Stock
- Formen von Schreibtischplatten im Überblick (https://moebel.org/tischplatten-tischplatte.html)
- Informationen zum Beschichtungswerkstoff Melamin (https://de.wikipedia.org/wiki/Melamin)
- Artikel zum Thema „Spanplatten und emissionsarme Holzwerkstoffe“ (http://www.schadstoffberatung.de/holz.html)
- Linksammlung zum Thema „Formaldehyd in Möbelholz“ (EN) (https://ww2.arb.ca.gov/our-work/programs/composite-wood-products-program/resources)
- Deutsche Norm-Anforderungen an Spanplatten DIN ISO 12460-3:2016-03 (https://www.beuth.de/de/norm/din-en-iso-12460-3/233500724)
- TestSieger bei schadstoffarmen Naturholzölen von Öko-Test (https://www.oekotest.de/bauen-wohnen/Hartwachsoele-im-Test-die-besten-fuer-Moebel-und-Parkett_111649_1.html)