Wer störendes Kabelgewirr am Schreibtisch beseitigen möchte, findet dafür allerlei Hilfsmittel. Doch nicht alle Helfer sind empfehlenswert. Mal ist die Montage umständlich, mal halten Clips zur Befestigung schlecht, in anderen Fällen bleiben Kabel immer noch sichtbar. Wir haben gängige Kabelorganizer getestet und Aspekte wie Handhabung und gute Kaschierung verglichen.
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Auf einen Blick
Die Testsieger
Welche Kabelorganizer braucht man? Um Kabel am Schreibtisch zu ordnen, benötigt man nur vier Hilfsmittel. Dabei konnten sich folgende Varianten durch einfache Handhabung und ein gutes „optisches“ Ergebnis im Test auszeichnen:
- eine Kabelwanne (Typ blickdicht aus Stahlblech zum Anschrauben) …oder eine Kabelbox am Boden (als bequeme Lösung ohne Anschrauben)
- Universal-Kabelclips (Typ transparent, zum Ankleben mit Zusatzmöglichkeit zum Einschrauben),
- Kabelbinder (Typ Klettband zum Zuschneiden),
- Kabelschlauch (Typ Neopren oder Kunststoffgewebe).

In welcher Farbe sollte man Kabelclips usw. wählen? Das Ziel ist ein Angleichungseffekt. Dazu greift man die Farbe des Untergrunds (bzw. Hintergrunds) auf – also etwa weiße Clips für ein weißes Schreibtischgestell und schwarze Clips für ein dunkles Gestell. Beim Kabelbinder kauft man am besten eine schwarze und eine weiße Klettbandrolle ein, um schwarze und weiße Kabel jeweils unauffällig zu bündeln.
Testbericht
Im Ratgeber gehen wir näher auf die Vor- und Nachteile der verschiedenen Typen von Organizern ein. Das Augenmerk unserer Tester lag auf den Kriterien gute Kaschierung sowie einfache Handhabung.
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Kabelwannen
Um Kabel zu verstecken, benötigst du zuerst eine Ablage unter dem Schreibtisch; eine so genannte „Kabelwanne“. Die Wanne ist der zentrale Sammelpunkt. Darin werden klobige Technikteile wie z. B. Netzteile oder eine Steckdosenleiste unauffällig verstaut. Es gibt verschiedene Ausführungen.

Wir empfehlen die einfache Ausführung – eine Wanne aus Stahlblech in L-Form zum Anschrauben unter den Tisch. Achte beim Kauf auf diese Eigenschaften:
- genügend Länge, um die verwendete Steckdosenleiste sowie anfallende Netzteile aufzunehmen;
- farblich zum Tischgestell passend;
- flache Bauart (kein weit abstehender Montage-Sockel)
- blickdichtes Stahlblech (= volle Verdeckung der Steckerleiste, kein Drahtgitter / Mesh)
Weitere Optionen
Klemmbefestigung: Wer auf das Anschrauben verzichten möchte, kann auf eine klemmbare Variante zurückgreifen. Die Klemmen sind allerdings auf der Oberseite des Schreibtisches sichtbar und erzeugen einen „optischen“ Makel.
Klappfunktion: Eine Wanne mit Klappfunktion mag praktisch erscheinen, jedoch werden Kabelwannen im Büroalltag nie abgeklappt. Wer sich ein zweites Netzteil für den PC anschafft, kann eines dauerhaft in der Wanne ablegen. Lästiges Fummeln ist damit passé.
Drahtgitter: Ebenfalls abzuraten ist von einem Gitterfach (Ikea u. a.). Dieses steht nicht nur weit vom Tisch ab, sondern die aufgenommenen Technikteile bleiben auch sichtbar. Das ist unansehnlich, speziell wenn wir den höhenverstellbaren Tisch hochfahren. Auch bei der Variante aus Mesh-Stoff bleibt die Technik sichtbar.

Kabelbox am Boden: Bei der besonders bequemen Kabelbox-Lösung entfällt das Anschrauben ebenfalls. Hier wird die Steckdosenleiste auf dem Boden in einer blickdichten Box deponiert. Der Nachteil: Die Box steht auf dem Boden herum, wo sie stärker ins Auge fällt.

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Kabelclips
Das zweite obligatorische Hilfsmittel zum Beseitigen von Kabelsalat sind Kabelclips. Mit ihnen lassen sich alle Leitungen straff auf Oberflächen (Tischunterseite, Sockelleisten etc.) fixieren.
Kabelclips gibt es in mindestens 20 Varianten. Kabelorganizer-Sets beinhalten meistens 4-5 unterschiedliche Halter. Wichtige Eigenschaften sind (1) flexible Anwendung, (2) einfache Handhabung, (3) passender Durchmesser für die Kabelaufnahme und (4) gute Haftung sowie leichtes Entfernen.

Unser Kauftipp sind rechteckige Universal-Kabelclips aus Polyethylen. Die flexiblen Duo-Clips lassen sich sowohl ankleben als auch anschrauben. Für leichte Kabel und gut-haftende Untergründe nutzt man die mitgelieferten Klebestreifen. Schwere Kabel oder Kabelbündel befestigt man hingegen mit den optionalen Minischrauben.
Die transparenten Clips wirken auf allen Untergründen unauffällig. Der Halt ist dank der rechteckigen Klebefläche gut bis sehr gut. Der Durchmesser ist so gewählt, dass sowohl dünne als auch dickere Kabel hineinpassen. Man kann die Kabel auch (vorsichtig) mit einer feinen Säge in der Mitte teilen, wenn man nur einen Haken braucht. Alles in allem gibt es von uns eine klare Kaufempfehlung.
Ergänzungen / Alternativen
Universalclips sind eine echte „Allzweckwaffe“. Mit ihnen lässt sich das gesamte Kabelmanagement bewerkstelligen. Dennoch lohnt es sich mitunter weitere Clips auf die Einkaufsliste zu setzen, um die unterschiedlichen Kabel am PC-Arbeitsplatz zu bändigen (dünne Ladekabel, dicke elektronische Kabel, USB-Kabel / Peripherie-Gerätekabel, Monitorkabel, Netzwerkkabel).

Kabelclips mit flachen Klemmen: Clips mit Klemmen zum Einrasten bieten mehr Klebefläche und halten prinzipiell auf allen Untergründen. Die länglichen Clips sind kein Must-Have aber nützlich, um mehrere dünnere PC-Anschlusskabel auf einmal einzuklemmen oder nachträglich Kabel zu ergänzen. Mit ihnen lassen sich rasch Leitungen aus mehreren Kabeln legen. Für dicke Kabel sind die Klemmen jedoch oft zu schwach.
Schlitz-Clips: Diese Halter haben Schlitze zur Aufnahme von 1-8 Kabeln. Sie bestehen aus Silikon. Ihr Vorteil ist das schnelle Ein- und Aushängen. Sie eignen sich somit, um z. B. einen Ladekabel-Schnellzugriff einzurichten. Allerdings müssen die Schlitze zum Durchmesser der Kabel passen.

Klebbare Einzelclips: Einfache Klebeclips haben nur einen Haken und einen Haftstreifen zum Abziehen. Sie lassen sich besonders schnell anbringen, jedenfalls auf gut haftenden Untergründen wie Kunststoff, Metall, Glas oder lackiertem Holz. Oberflächen werden – anders als bei Clips zum Anschrauben – nicht zerkratzt. Allerdings bieten die Klemmen oft nur Platz für einzelne Kabel.
Klebepads des Herstellers „3M“ genießen einen guten Ruf.
Kabelclips mit Schlaufen: Diese Kabelhalter lassen sich ebenfalls leicht wieder öffnen, um Kabel hinzuzufügen. Mit der verstellbaren Nylonschlaufe lassen sich auch theoretisch ganze Kabelstränge fixieren. Tatsächlich schnitten diese Klemmen jedoch in unserem Test mäßig ab. Die Schlaufen waren uns zu fummelig. Bei mehreren Kabeln rasten sie nicht richtig ein. Beim Ankleben lösten sich außerdem einige Clips. Immerhin war auch eine Schrauboption gegeben. Unser Testurteil: Setze besser auf andere Clips.
Kabelleisten – für volle Verdeckung: Wer Kabel nicht nur fixieren, sondern auch ganz verdecken möchte, kann eine Kabelleiste unter dem Tisch anbringen. Die Kabel verschwinden bei diesem Kabelordnungssystem in einem Kunststoffschacht. Der Nachteil: Nachträgliche Änderungen, wie das Ergänzen von Kabeln (das häufig vorkommt), sind damit recht aufwendig.

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Kabelbinder
Kabelbinder ist ein weiteres unentbehrliches Hilfsmittel. Damit werden nicht nur zu lange Kabel gebündelt und zusammengehalten, sondern er lässt sich auch als vielseitige Fixierungshilfe einsetzen.

Als besonders flexibel entpuppte sich im Kabelorganizer-Test die Klettbandrolle. Man kann davon Streifen in beliebiger Länge zuschneiden. Diese lassen sich einfach öffnen und wiederverwenden. Selbst dicke Kabel halten die starken Polyamidbänder verlässlich zusammen.
Wir nutzten eine 5 Meter Rolle in 12,5mm Breite.

Eine Klettrolle ist ein wahrer Alleskönner. Wir nutzten das Band im Test für alles Mögliche, etwa um dicke Kabelstränge am Tischgestell festzuzurren. Da die Stränge so sehr eng am Gestell anliegen, konnten wir auf Blenden, Kabelkanäle und dergleichen verzichten. Auch so bot die Tischunterseite eine flache Silhouette ohne herabhängende Kabel.

Ergänzungen / Alternativen
Klettstreifen mit Verschlussschnalle sind eine optionale Ergänzung. Klassische Nylon-Kabelbinder zum Verriegeln sind aus den genannten Gründen durchgefallen: Sie lassen sich schwer wieder lösen und sind nur in festen Längen erhältlich.
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Kabelschläuche
Zur Abrundung des Kabelmanagements benötigt man schließlich noch einen Kabelschlauch. Dieser dient in erster Linie zum Kaschieren. Eine weiße Umhüllung neutralisiert z. B. die Zuleitungskabel vom Tisch zum Boden. Auch kleinteilige Kabelstränge unter der Tischplatte wirken in einem Schlauch verborgen deutlich unauffälliger. Zudem fungiert die Ummantelung in Haushalten mit Hund oder Katze als Bissschutz.

Gewebter PET Schlauch: Als Mantel für das Fallkabel empfehlen wir einen gewebten Kabelschlauch aus PET. Das Kunststoffgewebe überzeugte im Test mit einfacher Handhabung, guter Anschmiegsamkeit und der besten visuellen Kaschierung.
Bei der Wahl des Durchmessers kann man nicht viel falsch machen, da sich das PET-Gewebe gut anschmiegt. Die 15-25mm Durchmesser-Variante eignet sich sowohl für Einzelkabel als auch für Stränge aus 3-4 Kabeln. Bei 1-2 Kabeln genügt sonst auch die etwas dünnere 12-20mm Variante.
Wendbarer Neoprenschlauch: Als Alternative oder Ergänzung zu PET empfehlen wir einen Neoprenschlauch mit schwarzer und weißer Seite. Bei der Verwendung als Mantel für das Fallkabel gab es im Test allerdings leichte Abzüge. Die Naht des Klettverschlusses blieb sichtbar. Der PET-Mantel wirkte im Vergleich noch cleaner.
Dennoch erwies sich der Neoprenschlauch als vielseitig einsetzbar. Wir nutzen die schwarze Seite, um einzelne Kabelstränge unter dem Tisch zu ummanteln. Diese wirkten damit auf dem schwarzen Tischgestell so unauffällig, dass andere Kaschierungshilfen (Kabelkanäle etc.) überflüssig waren.
Ergänzungen / Alternativen
Grundsätzlich raten wir zu Materialien, die sich mit einer Schere auf die gewünschte Länge zuschneiden lassen. Bei höhenverstellbaren Schreibtischen berücksichtigt man einen Längenpuffer. In diesem Fall muss das Fallkabel locker auf dem Boden aufliegen, damit das Kabel beim Hochfahren nicht unter Zug gerät.

Kabelketten – für freistehende Schreibtische: Neben gewebten Kabelmanteln gibt es weitere Optionen. Speziell für höhenverstellbare Schreibtische eignen sich auch Kabelketten. Diese bestehen aus miteinander verzahnten Kunststoff-Gliedern. Die Kabelschlange passt sich an jede Tischhöhe an.
Zudem ist die Kette am Boden mit einem Sockel beschwert. Dies verhindert, dass Personen über das Fallkabel stolpern. Dementsprechend werden Kabelketten bevorzugt eingesetzt, wenn der Tisch frei im Raum steht und wenn auch an der Hinterseite Bewegung stattfindet. Ein Nachteil ist allerdings, dass die Ketten wuchtig wirken und im Vergleich deutlich präsenter sind.
Spiral-Kabelschlauch: Eine weitere Option ist das Spiralband. Es umwindet den Kabelstrang in Spiralen. Der Vorteil: Das Polyethylen lässt sich ebenfalls auf die Wunschlänge zuschneiden. Es dient ebenfalls als Bissschutz.
Der Nachteil: Durch die Zwischenräume der Spiralen bleiben Kabel weiterhin sichtbar. Der Kaschierungseffekt somit schlechter. Zudem war uns das Hineinstülpen im Test zu umständlich. Sollte ein Kabel ergänzt werden, musste der ganze Strang wieder abgewickelt werden. Allerdings gibt es auch Varianten mit Reisverschluss-Prinzip. Diese sind leichter zu handhaben.
Schlusswort
Wir hoffen dieser Testbericht hilft dir, das beste Kabelmanagement-Zubehör für Büro oder Home Office auszuwählen. Die vorgestellten Organizer haben wir selbst getestet. Nachlesen kannst du dies in der Kabelmanagement-Kurzanleitung sowie im ausführlichen Guide Schreibtisch optimal einrichten. Unser Beispiel im Test war ein höhenverstellbarer Schreibtisch. Für eine vollkommen freie Tischfläche lässt sich noch eine Untertisch-Halterung für den Laptop ergänzen.