Bei der Raumaufteilung für ein Home Office kommen viele Faktoren zusammen: Dazu gehören die Wohnsituation (Platzangebot), der Raumschnitt und die persönlichen Büroabläufe. Wichtig sind aber auch eine optimale Lichtnutzung sowie ausreichend Bewegungsraum. Unsere Beispiele zeigen dir, wie du Räume optimal aufteilst: Vom kleinen Büro mit wenig Platz bis hin zum Wohn- und Arbeitszimmer in einem Raum.
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Infografik: Home Office planen – Beispiele Raumeinteilung / Grundrisse (PNG|PDF)
Startpunkt
Raum in Bereiche einteilen
Bringe System in deine Planung. Ein optimaler Home-Office-Arbeitsplatz besteht aus mehreren Bereichen. Auch Freiräume werden berücksichtigt:
- Schreibtischzone: Fläche für Arbeitsplatte + Sitz- bzw. Bewegungsraum
- Laufwege: Korridore zum ungehinderten Bewegen im Raum
- Aufbewahrungszone: Fläche für einen Schrank, Rollcontainer, Sideboard o. Ä.
- Relax- und Kreativzone / Lesebereich: Fläche für Lesesessel oder Couch mit Beistelltisch

Tageslichtnutzung priorisieren
Um die Augen bei der Bildschirmarbeit zu entlasten, ist eine optimale Tageslichtnutzung maßgeblich. Aus diesem Grund führt der ideale Lichteinfall auf den Schreibtisch die gesamte Arbeitszimmer-Raumplanung. Die kürzere Stirnseite des Tisches steht dabei parallel zum Fenster, so dass das Licht von der Seite auf die Tischfläche fällt.

Beispiele
In unseren Beispielen sehen wir uns verschiedene Raumtypen und Raumfunktionen an. Der Fokus der Raumaufteilung liegt stets auf der Positionierung des Schreibtisches für einen günstigen Lichteinfall.
1
Arbeitszimmer für 2 Personen (rechteckiger Raum)
Das Arbeitszimmer in diesem Grundriss-Beispiel nutzen zwei Personen, die eigene Arbeitsflächen benötigen. Der rechteckige Raum hat eine breite Fensterfront. Es könnte sich beispielsweise um ein Arbeitszimmer im Dachgeschoss eines Einfamilienhauses handeln. Dachschrägen schränken die Optionen ein oder erfordern Sonderlösungen.
Lösung A: Bei dieser Raumlösung stehen die Schreibtische an der Wand. Rücken an Rücken zu arbeiten, den Blick zur Wand gerichtet verhindert Ablenkung. Die Schreibtische stehen parallel zum Fenster. Blendungen durch frontales Sonnenlicht werden so vermieden.

An der dem Fenster gegenüberliegenden Wand ist Platz für eine Leseecke mit Sessel sowie ein Möbelstück zum Organisieren von Arbeitsmaterial (z. B. Sideboard, Aktenschrank, Bücherregal).
Lösung B: Hier ein weiteres Arbeitszimmer für zwei. Mit dieser Möbelanordnung können beide Personen aus dem Fenster blicken und ihren Gedanken freien Lauf lassen.

Die Nachteile dieser Raumaufteilung kamen bereits zur Sprache: Zum einen fällt das Sonnenlicht von vorne ein, was zu Direktblendungen führt. Ein regulierbarer Sonnenschutz ist daher obligatorisch. Zum anderen nehmen die Schreibtische mehr begehbare Raumfläche ein und erschweren unter Umständen den Zugriff auf das Fenster.

Lösung C: Eine dritte Option ist die Platzierung beider Schreibtische mit der Schmalseite zum Fenster. Am weiter entfernten Schreibtisch ist die Tageslichtversorgung damit etwas schlechter. Dafür entsteht auf der gegenüberliegenden Seite Freiraum für einen Lounge- und Lesebereich. Der Computer-Monitor liegt im direkten Sehfeld des Sofas und kann somit als Fernseher fungieren.
2
Wohn- und Arbeitszimmer zusammen (großer, rechteckiger Raum)
Manchmal bleibt nur der Weg, Home Office und Wohnzimmer zusammen in einem Raum einzurichten – so z. B. in Appartements oder Eigenheimen, die aus wenigen (dafür meistens großen) Räumen bestehen. Ein Büroarbeitsplatz, der in den Wohnbereich integriert wird, muss zum einen ungestörtes Arbeiten gewährleisten. Zum anderen sollte sich der Arbeitsplatz verbergen lassen, um am Abend abzuschalten.
Lösung A: Dieser Arbeitszimmer-Raumplan zeigt ein Wohnzimmer mit wandelbarem Schreibtischarbeitsplatz. Dieser soll auch als Essbereich fungieren. Um das Home Office am Esstisch zu verwirklichen, kommt z. B. eine Echtholztischplatte in Frage, die wir mit einem wohnlichen Schreibtischstuhl kombinieren.

Den Schreib- und Esstisch positionieren wir in der Nähe der natürlichen Lichtquelle. Als Trenner zum Wohnbereich eignen sich z. B. ein Vorhang oder ein von der Decke herunterfahrbares Rollo. Denkbar wäre auch ein fahrbares Bücherregal, das wir für die Nutzung als Esstisch beiseite schieben. Als zusätzliches Trennelement könnte an der kurzen Seite des Schreibtisches ein Schrank stehen. Allerdings sollten die Raumtrenner nicht zu viel Tageslicht blocken.
Den Wohnbereich im linken Teil statten wir mit einer Sitzgarnitur aus. Sind die Mitbewohner außer Haus, wird dieser Bereich zur Home-Office-Sitzecke.
Lösung B: In diesem etwas größerem Raum richten wir links einen festen Arbeitsplatz ein. Wir schotten den Bereich zwischen Tisch und Couchgarnitur mithilfe von Vorhängen oder Schiebetüren ab, so dass praktisch ein eigener Raum entsteht.

Alternativ lässt sich auch ein Bücherregal als Raumtrenner verwenden. Den Bewegungsbereich hinter dem Schreibtisch solltest du aber nicht zu sehr verkleinern. Zwischen Tischkante und Wand sollten mindestens 120 – 150cm Meter liegen. Wer auf das Regal verzichtet, kann den Schreibtisch auch spiegelverkehrt mit Blick in den Innenraum anordnen.
Den Wohnbereich im rechten Teil des Wohn- und Arbeitszimmers gestalten wir mit einem Ecksofa. Der Fernseher steht beispielsweise auf einer Kommode, einem Sideboard oder etwas Ähnlichem. In der hellen Ecke nahe dem Fenster platzieren wir noch einen Lesesessel. Die Leseecke suchen wir für kreative Arbeitsphasen auf, wenn der Anhang nicht zuhause ist.
3
Arbeits- und Gästezimmer (Raum in T-Form)
In asymmetrischen Räumen (T-Form, L-Form) gilt es, die Büromöbel sinnvoll auf kurze und lange Wände abzustimmen. Nischen bieten sich an, um diese je nach Tiefe mit einem Schreibtisch oder Bücherregal auszufüllen.
Im folgenden Fall möchten wir in einem T-förmigen Raum ein Arbeits- und Gästezimmer einrichten. Links befindet sich eine Nische. Sie bietet sich an, um dort ein Möbelstück bündig einzupassen.
Lösung A: Bei dieser Raumaufteilung nutzen wir die Nische für ein Sofa mit Schlaffunktion. Im Büroalltag ist dieser mit Tageslicht versorgte Bereich die Kreativzone. Bei Bedarf wird die Couch zum Gästebett.

Mit der ergonomischen Schreibtischposition parallel zum Fenster ist der Bildschirmarbeitsplatz gut ausgeleuchtet. Das Fenster ist gut erreichbar.
Den Innenraum halten wir frei. So können wir uns im Alltag ungehindert durch den Raum bewegen und Workouts durchführen.
Lösung B: Nun möchten wir ein kombiniertes Schlaf- und Arbeitszimmer gestalten. Dazu tauschen wir die Seiten. Der Schreibtisch steht nun links und schließt bündig mit der Wandnische ab. Im rechten Teil des Arbeitszimmers bleibt so Platz für ein Bett.

Der Abschnitt zwischen dem Ende des Eingangsbereichs und dem Fenster lässt sich hervorragend mit einem Raumtrenner überbrücken. Mit einem Vorhang oder Schiebetüren lassen wir den Schreibtisch nach dem Tageswerk verschwinden.
4
Freistehender Schreibtisch / offener Raum (großer, rechteckiger Raum)
Große Räume erweitern die Möglichkeiten zur Anordnung der Büromöbel. Statt an der Wand, kann der Schreibtisch auch frei im Raum stehen. So wirkt der Arbeitsplatz offen und luftig. Ohne Wand vor Augen können die Gedanken frei fließen.
Lösung A: In diesem großen Raum können wir den optimalen ergonomischen Home-Office-Arbeitsplatz gestalten. Bei der Anordnung der Schreibtische achten wir generell auf gute Lichtverhältnisse und Anreize zur Bewegung.

Wir gönnen uns gleich zwei höhenverstellbare Schreibtische, die wir V-förmig arrangieren. Ein zweiter Schreibtisch vergrößert nicht nur die Arbeitsfläche, er ermöglicht auch besonders fließende Haltungswechsel. Um die Körperhaltungen zu variieren, statten wir einen der Tische mit einer Stehhilfe oder einem Aktivstuhl aus. Ebenso könnten wir dort eine Anti-Ermüdungsmatte platzieren. Schließlich bleibt uns am anderen Tisch eine freie Rollfläche für den Bürostuhl.
Das Sideboard zum Verstauen stellen wir an unserem Aktiv-Arbeitsplatz bewusst außerhalb der direkten Reichweite auf. Wir müssen ein paar Schritte gehen, um etwas hervorzuholen. Dank einer gut eingeteilten Ablage verlieren wir dabei keine Zeit.
Steht da etwa eine Couch? Klar, eine Couch ist an einem gesunden Büroarbeitsplatz kein Tabu. Das zurückgelehnte Arbeiten (möglichst in Nähe zur Tageslichtquelle) ist der Gegenpol zum aktiv-dynamischen Arbeiten.
Lösung B: Hier richten wir unser Arbeitszimmer in einem etwas schmaleren Raum ein. Um weniger Innenraum zu blockieren, verlagern wir die Schreibtischposition näher zur Wand. Rechts neben dem Schreibtisch planen wir ausreichend Platz für den Durchgang ein. Das Aufbewahrungsmöbel stellen wir dazu in die Ecke.

In der anderen Hälfte des Raumes richten wir auch hier eine bequeme Sitzgelegenheit ein. Denkbar wären eine Sitzgarnitur in L-Form oder eine Lösung mit zwei Sesseln. Der Bereich fungiert je nach Raumnutzung als Besprechungszone und / oder Freizeitbereich.
Beide Home-Office-Pläne sind im Übrigen auch aus Sicht der Feng-Shui-Harmonielehre günstig. Die Zimmertür ist im Blickfeld. Der gute Überblick vermittelt ein Gefühl der Kontrolle. Unseren Urinstinkten wird versichert: Keine Gefahr im Verzug. Die Person am Schreibtisch ist Herr der Lage und kann dieses Empfinden auch unterbewusst auf ihr Business übertragen. Man nennt diese Raumeinteilung in der Feng-Shui-Philosophie daher auch „Kommando-Position“. Nicht umsonst findet man in vielen Chefbüros freistehende Schreibtische mit Blick zur Tür.
5
Reines Büro mit Eckschreibtisch / Home Office Ecke
Zimmerecken sind passiv genutzte Randflächen, die nicht als Laufweg benötigt werden. Fügt man dort einen Eckschreibtisch ein, verbraucht dieser nur Außenfläche. Vom aktiven Bewegungsraum geht wenig verloren. Insofern sind Eckschreibtische eine Option für ein Home Office in kleinen Räumen. Selbst auf wenigen Quadratmetern kann mit dieser Möbellösung ein großzügige Ablagefläche entstehen.
Lösung A: Hier platzieren wir den Eckschreibtisch platzsparend in einer Raumecke. Der Bildschirm sollte auf dem Tischteil stehen, der parallel zum Fenster zeigt, da hier weniger Blendungen auftreten. Je nach Lichteinfall eignet sich auch das Eckstück des Tisches als Computerarbeitsplatz. Der Nachteil: Das Fenster lässt sich eventuell schwer erreichen. Das gleiche gilt für eine Heizung.

Die diagonal gegenüberliegende Ecke bietet sich für einen Schlaf- oder Wohnbereich an. Je nach beabsichtigter Raumnutzung findet dort ein Bett, ein Ecksofa, eine Schlafcouch oder ein Lesesessel Platz.
Lösung B: Dieses Chefbüro-Lösung gibt den Blick in den Raum frei. Mit der Blickrichtung zur Tür und der schützenden Wand im Rücken haben wir alles unter Kontrolle. Diese Möbelanordnung ist auch aus Feng-Shui-Sicht harmonisch. Das Fenster ist im Übrigen gut erreichbar.

Der Schreibtisch wird im Handumdrehen zum Besprechungstisch. Für Gäste könnte ein kompakter Cocktailsessel bereitstehen. Werden keine Gäste erwartet, rücken wir den Sessel in die helle Ecke, die so zur Kreativ- und Ruhezone wird.
Der Nachteil dieser Raumaufteilung: Wir verbauen Durchgangsfläche im Zentrum des Raums, womit dieses Raumkonzept eher für ein Home Office mit reiner Büronutzung in Frage kommt. Die erste Lösung eignet sich auch für ein kombiniertes Schlaf- und Arbeitszimmer.
6
Arbeits- und Schlafzimmer / Arbeits- und Gästezimmer (rechteckiger Raum)
Dieser Grundriss zeigt einen rechteckigen Raum, in dem wir ein kombiniertes Schlaf- und Arbeitszimmer einrichten möchten. Den Schreibtisch positionieren wir parallel zu dem kleinen Fenster. So können wir links aus dem Fenster blicken und haben zur Rechten die Tür im äußeren Blickfeld. Aus Sicht der Feng-Shui-Lehre ist diese Raumeinteilung zumindest annehmbar.

Der Bewegungsraum zwischen Schreibtisch und Bett ist großzügig bemessen. Wer das Büro alternativ als Gäste- oder Freizeitzimmer nutzen möchte, kann das Bett durch eine Couch mit Schlaffunktion ersetzen. Dadurch wird der Schlafbereich zur Leseecke für entspannte Arbeitsphasen und Napps.
An der Wand mit der Tür ist Platz für Aufbewahrungsmöbel wie Schränke oder Sideboards. Wenn es bei dem Bett bleibt, kann in der linken Raumecke ggf. ein Sessel stehen.
Final Tipps
Wie sieht der ideale Grundriss für ein Arbeitszimmer aus? Es ist ratsam, die Prioritäten beim Einrichten eines Büros umzukehren und den Arbeitsbereich an die erste Stelle der Raumplanung zu setzen. Der perfekte Home Office Grundriss berücksichtigt 4 Prinzipien:
Home Office Raumplanung – Prinzipien
- Günstige Umgebung (Licht, Lärm usw.): Die Aufstellung des Schreibtisches führt die gesamte Arbeitszimmer-Raumplanung. Ausdauerndes Arbeiten ist nur unter optimalen Lichtbedingungen möglich.
- Freiraum: Allzu oft werden Büroräume auch unnötig mit Möbeln vollgestellt, obwohl die dort gelagerten Dinge gar nicht (oder nicht im Zugriff) benötigt werden. Im Alltag zahlt es sich aus, wenn Laufwege nicht verbaut werden bzw. nicht zu knapp bemessen sind.
- Anregung zur Bewegung: Ein zeitgemäßer Home-Office-Arbeitsbereich beinhaltet immer eine Steharbeitsplatz-Lösung. Übermäßiges Sitzen zählt zu den Hauptursachen von Zivilisationskrankheiten. Unsere Beispiele zur Raumeinteilung des Arbeitszimmers berücksichtigen das.
- Was funktioniert für mich? Befolge nicht jeden Ergonomie-Tipp blind. Es zählen deine guten Erfahrungen – sprich mit welcher Möbelanordnung du persönlich produktiv arbeiten kannst. Für manche Bürojobber ist der frontale Blick aus dem Fenster ein Gedanken-Booster – gerade, wenn der Blick in die Weite führt. Mit einem guten Blendschutz kann eine solche Lösung durchaus in Frage kommen.
Testen und vergleichen: Die optimale Büro-Raumaufteilung ist ein Prozess. Eine Lösung, die auf dem Papier noch sinnvoll erschien, kann sich als wenig praktikabel erweisen. Daher solltest du 2-3 Lösungen mit einigen Tagen Probearbeit vergleichen. Warte noch mit Wandmontagen bis du zufrieden bist.