Die tägliche Arbeit am Computer bedeutet Schwerstarbeit für unsere Augen. Nur eine optimale Schreibtischbeleuchtung reduziert die Belastung und ermöglicht gutes Sehen am Bildschirm. Wir stellen hier 6 Lösungen vor, mit denen du gute Lichtverhältnisse zum Arbeiten herstellst. Wir du den gesamten Raum perfekt ausleuchtest, erklären wir in dem Spezialratgeber-Lichtverteilung.
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Infografik: Ideale Home Office Beleuchtung – Planung & Konzept (PNG|PDF)
Infografik: Gutes Raumlicht – Worauf achten (PNG|PDF)
Vorab erklärt
Kriterien für gutes Arbeitslicht
Um gute Lichtverhältnisse im Büro herzustellen, sind grundsätzlich 2 Lichtquellen erforderlich:
- Flächenlicht: Geeignete Deckenleuchten (ggf. auch Stehleuchten und Wandleuchten) sorgen für die Grundbeleuchtung im Raum und am Schreibtischarbeitsplatz. Sie streuen das Licht breit und sanft.
- Aufgabenlicht: Für die besonders helle Ausleuchtung der Lese- und Arbeitsfläche sorgt eine Lichtquelle mit engem Lichtkegel und direkter Lichtabgabe. Diese Rolle übernehmen wahlweise klassische Schreibtischleuchten, portable Tischleuchten oder aufsteckbare Monitorleuchten („Screenbars“). Auch blendfreie Deckenleuchten können für helles Leselicht von oben sorgen.

Die Grundbeleuchtung lässt sich mit unterschiedlichen Arten von Leuchten umsetzen (direkten und indirekten Leuchten, Wand-, Decken oder freistehenden Leuchten). Allerdings sollten diese einige Kriterien erfüllen:
- Weich: Eine Lichtbrechung macht gutes Arbeitslicht weich. Für die Brechung sorgen Abdeckungen oder eine indirekte Ausleuchtung mit reflektierendem Licht.
- Hell (jedoch nicht grell): Damit das weiche Licht auch die nötige Helligkeit erzielt, sollte die Leistung (=Lumen) der Leuchtmittel stimmen. Die Zielhelligkeit (empfohlen 500-700 Lux) liegt zwischen der Beleuchtung eines Wohnzimmers (ca. 300 Lux) und eines TV-Studios (1.000 Lux). Die Beleuchtung rund um den Bildschirm sollte nicht deutlich heller oder dunkler sein, als die „selbstleuchtende Fläche“ (sprich der Bildschirm selbst).
- Beidseitig: Eine besonders gleichmäßige Ausleuchtung des Arbeitsbereichs wird dann erzielt, wenn statt einer Leuchte zwei Leuchten rechts und links neben dem Schreibtisch (ggf. auch überlagernd zur Tischfläche) platziert werden.
- Überlagernd: Die Distanzen von Leuchte zu Leuchte sind so gewählt, dass keine deutlichen Schattenbereiche zwischen den Lichtkegeln auftreten.
- Behaglich: Eine ergonomische Home-Office-Beleuchtung sorgt auch für den Wohlfühlfaktor bei der Arbeit. Mittel dazu sind etwa (1) indirektes Licht, (2) warme, formschöne Leuchtkörper („Stimmungslichter“) oder (3) eine Akzentbeleuchtung. Versuche allerdings (zumindest im Kernarbeitsbereich) Beeinträchtigungen wie unzureichend abgeschirmte Leuchtmittel oder abweichende Farbtemperaturen zu vermeiden.

Beispiele
Die folgenden Beispiele zeigen nun verschiedene Lösungen für die Grundbeleuchtung am Schreibtisch.
1
Grundbeleuchtung über seitliche Deckenleuchten
Hier siehst du eine der häufigsten Lichtlösungen für Bildschirmarbeitsplätze. Zwei Deckenleuchten werden mit etwas Versatz an den beiden kurzen Seiten des Schreibtisches positioniert. Das sorgt für eine gleichmäßige Lichtsituation.

Warum der Versatz? In den Randbereichen der Kegel ist das Licht weicher bzw. die Leuchtdichte geringer. Es treten weniger Schatten oder Spiegelungen auf.

Für dieses Lichtkonzept kommen LED-Panels oder Rasterleuchten in Frage. Die Form fällt weniger ins Gewicht. Längliche, quadratische oder runde Leuchten sind allesamt zweckmäßig, sofern die Lampe blendfrei ist und das Licht relativ breit streut. Wir empfehlen Streuungsgrade („Abstrahlwinkel“) von 90 bis 180 Grad. Längliche Leuchten solltest du parallel zu den beiden kurzen Tischseiten ausrichten.
In Räumen mit hohen Decken können LED-Leuchten auch abgehängt werden (Hängelampen). Für niedrige Decken empfehlen wir ultraflache Panels. Wer indirektes Licht einbeziehen möchte, kann ein Modell mit beidseitiger Lichtabgabe („direkt-indirekt Deckenleuchte“) kaufen.
Die Lumenwerte in den Beispielen sind lediglich als Anhaltspunkte zu verstehen. Welche Lichtstärke genau benötigt wird, hängt von der Raumbeschaffenheit (Reflektionsflächen u.a.) und der damit verbundenen Lichtausbeute ab.
2
Indirekte Grundbeleuchtung über Wandleuchten
Im nächsten Beispiel einer Home-Office-Beleuchtung kommen Wandleuchten zum Einsatz. Diese Lösung bietet sich an, wenn der Tisch in Wandnähe steht und die Person in den Raum blickt. Da die Strahler im Rücken der Person liegen und nur nach oben und unten abstrahlen, treten keine Blendungen auf.
Die Leuchten sind im gleichen Abstand zur Tischmitte positioniert. Diese Symmetrie und die Überlagerung der Lichtkegel sorgen für eine gleichmäßige Ausleuchtung. Wandfluter erzeugen durch das Anleuchten der Raumgrenzen eine dimensionale Wirkung. Dies verbessert die Raumatmosphäre.

3
Indirekte Grundbeleuchtung über Deckenfluter
Für die Grundbeleuchtung von Computerarbeitsplätzen kommen neben Deckenleuchten auch freistehende Leuchten in Frage. In diesem minimalistischen Setup sorgt ein Deckenfluter für die Allgemeinbeleuchtung.

Dieses Setup hat Vor- und Nachteile: Indirektes Licht ist einerseits besonders weich. Die geringe Schattenbildung sorgt für augenschonendes Arbeiten am Bildschirm. Andererseits ist die Helligkeitsausbeute wegen der Umlenkung des Lichts deutlich niedriger. Das bedeutet, dass du Lampen mit viel Lumen-Power benötigst – ca. 4.500 bis 9.000 Lumen sollten es sein, wenn die Stehleuchte als Hauptlichtquelle fungiert.
Je kürzer der Weg des Lichts zur Decke, desto höher ist die Helligkeitsausbeute (und desto geringer ist dementsprechend der Lumenbedarf). Deckenfluter sind darum für Zimmer mit sehr hohen Decken (Altbau) suboptimal geeignet. Selbiges gilt für Arbeitszimmer mit schlecht reflektierenden Oberflächen (etwa Holzvertäfelungen).
Wie eingangs erwähnt: Eine gleichmäßigere Ausleuchtung wird dann erzielt, wenn statt einer Leuchte zwei Leuchten rechts und links neben dem Schreibtisch (oder dahinter) platziert werden. So lässt sich die benötigte Lichtstrom-Leistung auf zwei schwächere Leuchten verteilen.

4
Grundbeleuchtung über zentrierte Deckenleuchten – Beispiel: LED-Panel
Nicht alle Büroleuchten müssen seitlich versetzt montiert werden. Einige LED-Deckenleuchten sind so konzipiert, dass selbst bei mittiger Ausrichtung zum Tisch praktisch keine Spiegelungen auf dem Monitor auftreten.
Welche Form ist empfehlenswert? Für eine mittige Ausrichtung kommen vor allem längliche Leuchten in Frage – entweder LED-Panels (deckennahe Flächenleuchten) oder Pendelleuchten (abgehängte Lampen). Lineare Leuchten sind entweder stabförmig oder rechteckig. Sie decken rechteckige Tische in der ganzen Breite ab.

5
Grundbeleuchtung über zentrierte Deckenleuchten – Beispiel: Pendelleuchte
Pendelleuchten sind eine Alternative zum LED-Panel. Sie lassen sich unterschiedlich einsetzen. Die Höhe der Abhängung entscheidet:
- Hoch (über Kopfhöhe) abgehängte Pendelleuchten bieten neben viel Tischfläche auch Bewegungsfreiheit. Sie eignen sich sowohl für Büros als auch für Werkstätten und Ateliers. Um Blendungen zu vermeiden, sollte die Leuchte über der Sichtachse der Person liegen – im Sitzen wie im Stehen. Eine dämpfende Abdeckung über dem Leuchtmittel („Diffusor“) ist dabei unverzichtbar.
- Niedrig abgehängte Leuchten fungieren als schwebende Leselampen. Sie bieten sich vor allem für Räume mit statischen Tischen (z. B. Esszimmer, Besprechungszimmer) an. Wer an Stehschreibtischen arbeitet, muss die Lampe beim Hochfahren des Tisches eventuell verstellen. Ein Modell mit leichtgängigem Seilsystem ist in diesem Fall empfehlenswert. Die tiefe Abhängung begrenzt im Übrigen die Reichweite. Um den gesamten Raum mit Licht zu versorgen, sind noch weitere Lampen erforderlich.
Wer organische Formen bevorzugt, kann alternativ etwa zur Kegelleuchte greifen. Große Esszimmer- oder Besprechungstische sowie Küchentresen kannst du mit 2-3 verteilten Hängelampen ausleuchten.

6
Kombinierte indirekt-direkt Grundbeleuchtung über eine Bürostehleuchte
Neben Standard-Deckenflutern gibt es auch spezielle Bürostehleuchten mit beidseitiger Lichtabgabe. Solche „direkt-indirekt Stehlampen“ sind Raumlicht und Leseleuchte in einem. Auf kleiner Fläche (z. B. Home-Office-Arbeitsplätzen) kommt man theoretisch mit nur einer Leuchte aus (wenngleich Ergonomen zu mehreren Lichtquellen raten). Ein weiterer Vorteil gegenüber fest verbauten Deckenleuchten: Du kannst die Leuchte leicht versetzen.
Eine Alternative zur freistehenden Büroleuchte ist eine Deckenleuchte mit beidseitiger Lichtabgabe. Diese büßt wenig Leistung ein, da die Entfernung zur angestrahlten Fläche kürzer ist. Das zusätzliche indirekte Licht verbessert das Raumgefühl.

Fazit
Wir hoffen, dass du aus den Beispielen einige Ideen für die Beleuchtung deines PC-Arbeitsplatzes mitnehmen kannst. Wenn du die Ausleuchtung des gesamten Raums systematisch planen möchtest, empfehlen wir dir den Spezialratgeber optimale Lichtverteilung. Darin gehen wir auf das Thema Lichtzonen und das Zusammenspiel aller Lichtquellen im Raum ein. Mit dem Suchbegriff „Beleuchtung“ findest du sämtliche Artikel zum Thema Lichtplanung und Lichtkonzepte. Die Ursachen schlechter Lichtverhältnisse erklären wir in den 7 häufigsten Fehlern beim Bürolicht.