Was sind „warme“ und „kalte Farben“? Welche Farben motivieren uns im Büro? Um eine Farbpalette für Innenräume zusammenzustellen, ist ein wenig Basiswissen zum Thema äußerst hilfreich. In diesem Ratgeber schauen wir daher auf die Grundlagen der Farbwirkung und Farbpsychologie.
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Wie entstehen Farben?
Eine grüne Paprika und eine Zucchini sind beide grün, allerdings ist der eine Grünton dunkler als der andere. Eine Farbe teilt sich also in mehrere Farbtöne (Unterfarben) auf. Die unzähligen Farbabstufungen („Mischfarben“) entstehen nicht nur durch Paarung verschiedener Basisfarben, sondern auch durch abweichende Mischverhältnisse. Die Ergebnisse begegnen uns in Form von allerlei Umschreibungen. Im Fall von Grün gehören dazu etwa „Grasgrün“, „Apfelgrün“, „Mintgrün“, „Tannengrün“ usw..

Wie viele Farben gibt es? Von allen Sinnen ist der Sehsinn bei uns Menschen am besten ausgeprägt. Etwa 200 Farbtöne können wir unterscheiden. Zählt man Helligkeitsabstufungen hinzu, ergeben sich bis zu 2 Millionen Farbnuancen, die wir Menschen auseinanderhalten können.
Wie lassen sich Farben ordnen? Farben entstehen also durch das Vermischen von zwei oder mehreren Farbtönen. Zur Unterscheidung ihrer Reinheit und Ursprünge werden Farben in eine Hierarchie eingeordnet.
- Grundfarben (maximale Reinheit): Die meisten Farben entstehen aus Farbmischungen von Grundfarben. Diese drei Grundfarben, die auch „Primärfarben“ genannt werden, sind Gelb, Rot und Blau. Genauer gesagt heißen sie: Gelb, „Magenta“ und „Cyan“.
- Sekundärfarben (hohe Reinheit): Die zweite Ebene der Farbhierarchie bilden die Sekundärfarben. Rot, Grün und Blauviolett sind Mischungen aus nur je zwei Grundfarben. Sie haben volle Leucht- bzw. Buntkraft. Sie wirken also klar und rein. Das Gegenteil sind Farben mit Farbstichen, z. B. einem Graustich.
- Tertiärfarben (geringere Reinheit): Mischt man nun Farben aus mehr als zwei Primärfarben, ergeben sich die Tertiärfarben. Tertiärfarben haben eine geringere Buntkraft. Sie sind gedämmt. In der Natur dominieren sie – das heißt, sie kommen in Vegetationen, Gesteinen, Gewässern usw. am häufigsten vor. Nehmen wir als Beispiel einmal Braun. Braun ist ein getrübter Farbton. Er besitzt eine geringere Helligkeit und eine geringere Sättigung als die Grundfarben, aus denen er zusammengemischt wird; nämlich Rot, Gelb und Blau.

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Helligkeit
Ein weiterer Grund für die Vielfalt an Farben ist die Eigenschaft Helligkeit. Das Hinzugeben von Weiß hellt eine Farbe auf, während das Beimischen von Schwarz eine Farbe verschwärzlicht. Daraus ergeben sich unzählige Helligkeitsabstufungen einer Grundfarbe.

Pastellfarben: Zarte Farben mit hohem Weißanteil werden auch „Pastellfarben“ genannt. Pastelltöne wirken vergleichsweise blass und haben eine geringere Reizkraft. Viele der sanften Töne haben in der Interior-Wirkung eine feminine Note.
Gedeckte Farben: „Gedeckte Farben“ sind abgetönt. Ihre mattere Wirkung liegt zum einen an einer niedrigen Sättigung (d.h. sie haben einen Grauanteil) und zum anderen an einer niedrigen Helligkeit (d.h. sie haben einen mittleren bis niedrigen Weißanteil). Gedeckte Farben sind zurückhaltender und weniger leuchtend als reinere Farben ohne Beimischungen von Weiß und Grau.

Dunkle Wandfarben meiden: Ein häufiger Fehler bei der Home Office Farbgestaltung ist der Einsatz dunkler Farben für Flächen. Die Wandflächen reflektieren dann zu wenig Licht, was zu einer schlechten Ausleuchtung des Arbeitsplatzes führt. Dunkelheit wirkt auf hormoneller Ebene ermüdend. Helle Wand-, Boden- und Deckenfarben verstärken hingegen das wertvolle Sonnenlicht. Dies verringert wiederum die visuelle Anstrengung bei Sehaufgaben am Computer.
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Natürlichkeit
Für motiviertes Arbeiten sollte die Umgebung nicht nur hell und ergonomisch gestaltet sein, sondern auch Behaglichkeit ausstrahlen. Nicht umsonst steckt in „Home Office“ das Wort „Home“.
Spiegel der Natur: Behaglich wirken jene Räume, die das Farbvorkommen natürlicher Landschaften spiegeln – sich also unserem evolutionsgeschichtlichem Lebensraum annähern. In natürlichen Landschaften begegnen uns vor allem gemischte Tertiärfarben – man denke z. B. holzige Brauntöne oder Gelb- und Grautöne von Gesteinen. Diese Töne lassen sich z. B. beim Interior, Textilien / Bezügen, Dekoobjekten oder Wänden (Wandteilflächen) aufgreifen.
Naturmaterialien wie Wolle, Leder, Leinen oder Seide für Textilien und Polster sind im Büro durchaus angebracht, wobei eine reduzierte Auswahl Klarheit fördert. Materialien wie Sichtbeton oder Bodenfliesen verringern das Wohlbefinden. Harmonisch-ruhig wirkt das Interior durch das Wiederholen von Farben einer begrenzten Palette.
Das folgende Beispiel veranschaulicht, wie du Naturfarben aufgreifen kannst. Das Interieur zitiert eine Bergkulisse mit Vegetation. Es dominieren erdige Sandnuancen in Verbindung mit Wald-Grüntönen. Das Dunkelgrau der Couch ähnelt den Felsblöcken des Bergstroms. Für den Hell-Dunkel-Kontrast sorgen die hellen Kissenbezüge. Sie zitieren das warme, erdige Grau-Beige („Taupe“) des Berggesteins.

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Kontraste
Das Home Office muss trotz Reduktion kein öder Ort sein. Kontraste sind eine Möglichkeit, der Umgebung Plastizität zu verleihen und ihre Tiefenwirkung zu erhöhen. Kontraste erleichtern uns die Orientierung im Raum. Sie tragen somit auch zur Ergonomie bei.
Hell-Dunkel-Kontrast: In dem Beispiel für das Zitieren von Naturfarben kommen Hell-Dunkel-Kontraste zum Einsatz. Hierbei wird eine helle Farbe einer dunklen gegenübergestellt. So lässt sich etwa eine weiß gestrichene Wand mit dunklen Bilderrahmen kombinieren oder eine Couch in Dunkelblau mit Kissen in Cremefarben.
Kontraste können sich unterschiedlich auswirken. In Gemälden weichen helle Flächen meistens visuell zurück, während dunkle Töne dem Betrachter „entgegenkommen“. Maler setzen Hell-Dunkel-Kontraste ein, um Landschaften eine Tiefenwirkung zu geben. Man sagt dazu Landschaften „verblauen“ nach hinten. Wir nehmen dabei bläuliche Farbtöne als zurückweichend wahr und rötliche sowie gelbliche Töne als näher-kommend. Bei der Wandgestaltung kann allerdings auch der gegenteilige Effekt eintreten – sprich helle Farben streben in der Raumwirkung eher nach vorne, während dunkle Töne in den Hintergrund zurücktreten.

Buntkontrast („Farbe-an-sich“): Die reinbunten Farben (Primärfarben) erzeugen untereinander bereits eine Differenz. Nach der Farbkreislehre fällt der Abhebungseffekt besonders stark aus, wenn der Gelb, Rot und Blau aufeinandertreffen. Die Verbindung dieser Farben erzeugt Spannungen. In der modernen Kunst nutzen viele abstrakte Grafiken dieses Stilmittel. Auch Franz Marc nutze den Farbe-an-sich-Kontrast für seine farbenfrohen Tierbilder. So malte er blaue Pferde, gelbe Kühe und abstrakte rote Flächen.

Buntkontraste (Farbe-an-sich-Kontrast) können anregende Akzente setzen. Sie sollten jedoch allenfalls punktuell Verwendung finden und dann außerhalb des Monitor-Sichtfelds liegen. Für die Home-Office-Farbgestaltung empfehlen sich eher Hell-Dunkel-Kontraste. Sie werden mit den Tönen der begrenzten Farbpalette realisiert. Gute Sehbedingungen werden im Allgemeinen durch mittlere Kontraste erzielt. Starke Helligkeitsunterschiede haben eher eine Augenermüdung zur Folge.
Strukturgeber: Wer dieselbe Kontrastfarbe bei verschiedenen Interieur-Elementen wiederholt, fördert eine harmonisch-sachliche Atmosphäre. Zudem kannst du Kontraste einsetzen, um Symmetrien zu betonen. Schon die gleichmäßige Ausrichtung von dunklen Bilderrahmen auf einer weißen Wand schafft eine Symmetrie. Gleichmäßigkeit fördert klares Denken getreu der Devise „Eine aufgeräumte Umgebung ist ein geordneter Geist“.
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Wärme
Ob uns eine Raumfarbe behagt, hängt auch von entwicklungsgeschichtlich verankerten Reaktionen ab. Forscher nehmen an, dass wir Blau als Farbe des Wassers mit Kälte assoziieren und hingegen Rot als Farbe des Feuers mit Wärme in Verbindung bringen. Versuche konnten zeigen, dass wir tatsächlich körperlich Kälte oder Wärme empfinden, wenn Rot und Blau als Beleuchtungsfarben eingesetzt werden.
Allgemein werden Rot, Orange und Gelb als warme Farben betrachtet und während Grün, Blau als eher kalte Farben gelten. Grün und Violett können jedoch auch als „neutral“ empfunden werden, da sie aus je einer warmen und einer kalten Farbe entstehen. Hier ein paar Beispiele für als eher „kühl“ bzw. eher „warm“ geltende Farben:
Raum-Wirkung | Farben |
---|---|
warm | Goldgelb, Braungelb, Beige, Orange, Rosé, rote Akzente |
kühl | Blautöne (Großteil), Türkis, Graublau, Silber, Grüntöne mit Blau-Anteilen |

Gelbanteil = Wärme: Farbbeimischungen lassen Farben kühler oder wärmer wirken. Kalte Farben haben einen starken blauen Anteil und warme Farben enthalten viel Gelb. Das Beimischen von Gelb lässt einen (ggf. kühlen) Farbton somit wärmer wirken.
Das folgende Beispiel verdeutlicht, dass Farbtemperatur und Sättigung bei Abweichungen in der Farbmischung unterschiedlich ausfallen. Wie gesagt: Blautöne mit Beimischungen von Gelb wirken wärmer. Mischt man einem Blauton grau bei, so wirkt er softer („gedeckter“).

Den Unterschied zwischen einer kühlen Wandfarbe und einer eher warmen Farbe verdeutlicht die folgende Gegenüberstellung:

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Anregung / Spannung
Die Grund- und Sekundärfarben haben wie gesagt eine hohe Reinheit und Leuchtkraft. In der Fachsprache heißt es, sie zeichnen sich durch eine hohe „Sättigung“ aus.
Sättigung (Intensität): Die Sättigung ist ein Maß für die Intensität einer Farbe. Sie entscheidet darüber wie bunt und lebendig eine Farbe wirkt. Das Gegenteil einer hohen Farbsättigung sind der Graustich oder die Stumpfheit. Farben mit geringer Sättigung erscheinen uns im Vergleich grauer bzw. blasser.

Unbunte Farben wie Weiß, Schwarz und aus ihnen gemischte Grautöne haben die geringste Sättigung. Sie wirken „stumpfer“. Dagegen haben reine Farben die höchste Sättigung. Reine Farben sind die Farben des Regebogens (Spektralfarben) – also Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Indigo und Violett (umgangssprachlich „Lila“). Sie wirken leuchtend bis schrill.
Naturnahe Farbbalance: Gesättigte Farben sind starke Reize, die unsere Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Zwar kommen sie in der Natur vor, aber in geringeren Anteilen. Man denke z. B. an einen leuchtend roten Fliegenpilz auf einem grünen Moosboden oder das helle Blut einer frischen Schnittwunde. Im Alltag werden Farben, die ins Auge fallen, gezielt genutzt. Nicht umsonst ist das Stoppschild „knallrot“ und die Warnweste leuchtend-orange.

Unruhe-Stifter: Der Einsatz von Farben mit hoher Sättigung (vor allem großflächig) kann innere Anspannung erzeugen. Diese Anspannung ist eine zentralnervöse Erregung und nicht mit erhöhter Konzentrationsfähigkeit gleichzusetzen. Zudem erzeugen gesättigte Farben eine beengende Wirkung – sprich sie verkleinern den Raum visuell. Ihr propagierter „vitalisierender“ Einfluss ist nicht belegt.
Stark gesättigte Farben lösen – wenn sie auf großen Flächen eingesetzt werden – Unwohlsein aus. Sie erschweren ferner das Sehen am Computer. Schrille Farbreize sollten daher im Arbeitsbereich nicht vorkommen.
Tupfer statt bunter Flächen: Auf der anderen Seite wirken Raumfarben mit geringer Sättigung stumpf. Ihr hoher Grauanteil kann einen Raum mitunter eintönig und trostlos erscheinen lassen. Von bunten Farben ist daher nicht grundsätzlich abzuraten. Werden sie dosiert eingesetzt – etwa bei einzelnen Interior-Objekten oder Wandbildern – so kann eine subtile Spannung entstehen oder Wärme geschaffen werden. Vor allem im Blickfeld am Schreibtisch sollten schrille Farbreize sowie irritierende, flirrende Muster dennoch vermieden werden.
Geeignete Home Office Farben sind Spiegel von Naturlandschaften (Vegetation, Gesteine usw.). Wir in der Natur sollten gedämmte Farbtöne (z. B. Braun, Graublau) dominieren. Je kräftiger und greller eine Farbe, desto kleiner sollte die damit gestaltete Fläche dimensioniert sein (sofern starke Farbreize überhaupt bei der Bürogestaltung eingesetzt werden sollen).

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Tonalität
Je nach Unterton kann eine Farbe sowohl positive als auch negative Assoziationen wecken. Darüber hinaus beeinflusst auch unsere kulturelle Herkunft die Farbwahrnehmung. Hier einige Assoziationen aus der Farbpsychologie:
Farbe | Positive Assoziation | Negative Assoziation |
---|---|---|
Weiß | rein, neutral, hell, sachlich | steril, leer, kalt |
Grau | neutral, sachlich, modern, elegant | steril, trist, charakterlos |
Grün | natürlich, frisch, vital, lindernd | unreif, sauer |
Blau | beruhigend, klar, lindernd | kalt, unpersönlich |
Orange | warm, vital, inspirierend | aufdringlich, billig, aggressiv |
Braun | erdverbunden, organisch | altmodisch, dreckig |
Vielversprechende Bezeichnungen: Die positiven Attribute fließen häufig in die Namensgebung von Home-Office-Farbpaletten ein. Mit viel Fantasie beschreiben Einrichtungsexperten die angebliche Wirkung der zusammengestellten Bürofarben. So heißt das eine Farbschema etwa „kreativ, energetisch, hell“ und eintreten ein anderes „beruhigend, fokussiert, entspannend“.
Sicherlich können Farben Assoziationen wecken und lassen sich gezielt in dieser Hinsicht einsetzen. Einen warmen, hellen Blauton bringen wir möglicherweise mit einem wolkenlosen Himmel an einem schönen Frühlingstag in Verbindung. Auch mit der Weite des Meeres. Jedoch wirken diese Assoziationen indirekt und ihre Wirkung ist nur bedingt messbar.

Bürofarben nach Fengshui: Nach der Fengshui-Philosophie sind Gelb oder Rot Yang-Farben. Sie sind mit Attributen wie „aktiv“, „bewegt“ und „männlich“ assoziiert. Grün und Blau sind hingegen Yin-Farben. Sie stehen mit „weich“, „ruhig“, „weiblich“ in Verbindung. Um das Büro als Ort der Ruhe zu gestalten, sind Yin-Farben dementsprechend besser geeignet.
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Produktiver durch Farben?
Beim Thema Büro-Farbpsychologie halten sich viele Behauptungen. Immer wieder werden den RGB-Farben stimulierende Wirkungen nachgesagt. So sind folgende Zusammenhänge sind häufig zu lesen:
- Blau = konzentrationsfördernd
- Rot = aktivierend
- Grün = entspannend
Ernüchternde Ergebnisse: Tatsächlich gibt es keine verlässlichen Nachweise für einen wirklich leistungssteigernden Effekt bestimmter Farben. Wichtiger für das Wohlbefinden sind nach derzeitigen Erkenntnissen Eigenschaften wie (1) Helligkeit und (2) Sättigung. Versuche mit Lichtfarben ergaben, dass Teilnehmer beim Lösen von Aufgaben in beiden Punkten eine mittlere Intensität bevorzugten. Von dem flächigen Einsatz gesättigter Farben ist darum abzuraten.

FAQs
Unsere FAQs erläutern noch einmal die gängigsten Begriffe zum Thema Wandfarben:
Was sind „neutrale Farben“? Neutraltöne sind zurückhaltende bzw. unterschwellige Töne. Beispiele sind Weißtöne (Reinweiß, Warmweiß u. a.), Grautöne (Grauweiß, Lichtgrau u. a.) oder Beige. Es sind also keine Regenbogenfarben wie Grün, Rot, Gelb oder Orange. Sie wirken im Vergleich „farbloser“ bzw. blasser. Mit ihrem hohen Weißanteil reflektieren neutrale Farben viel Licht. Sie sind damit eine gute Basis für Raum-Farbkonzepte.
Was sind „Pastelltöne“? Pastellfarben sind zarte Farben mit hohem Weißanteil. Sie wirken vergleichsweise blass und haben eine geringere Reizkraft. Viele der sanften Töne haben in der Interior-Wirkung eine feminine Note.
Was sind „gedeckte Farben“? Gedeckte Farben sind abgetönt. Ihre relativ matte Wirkung liegt zum einen an einer niedrigen Sättigung (d.h. sie haben einen Grauanteil) und zum anderen an einer niedrigen Helligkeit (d.h. sie haben einen mittleren bis niedrigen Weißanteil). Gedeckte Farben sind zurückhaltender und weniger leuchtend als reinere Farben ohne Beimischungen von Weiß und Grau.
Was sind „gesättigte Farben“? Die Sättigung ist ein Maß für die Intensität einer Farbe. Sie entscheidet darüber wie bunt und lebendig eine Farbe wirkt. Das Gegenteil einer hohen Farbsättigung sind der Graustich oder die Stumpfheit. Unbunte Farben wie Weiß, Schwarz und aus ihnen gemischte Grautöne haben die geringste Sättigung. Sie erscheinen uns im Vergleich grauer bzw. blasser. Die Farben des Regebogens (Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Indigo und Violett) sind hingegen gesättigt. Sie wirken leuchtend bis schrill.
Was sind „kalte und warme Farben“? Farbbeimischungen lassen Farben kühler oder wärmer wirken. Kalte Farben haben einen starken Blauanteil, während als warm empfundene Farbtöne viel Gelb enthalten. Allgemein werden Rot, Orange und Gelb als warme Farben betrachtet und während Grün, Blau als eher kalte Farben gelten.
Was ist eine „Ton-in-Ton-Farbgestaltung“? Ein „Ton-in-Ton-Konzept“ ist ein minimalistisches Farbschema, das aus nur einem Grundton besteht („monochrom“). Dabei werden verschiedene Abstufungen (Schattierungen) des Grundtons verwendet, um Kontraste herzustellen.
Welche Farben wirken im Büro motivierend? Eine motivationssteigernde Wirkung durch bestimmte Wandfarben im Arbeitszimmer ist nicht belegt. Motivierende Effekte können jedoch indirekt durch positive Assoziationen mit bestimmten Farben eintreten. So sind Blautöne mit Meer, Himmel und Weite assoziiert. Grüntöne erinnern an die Frische der Vegetation.
Schlusswort
Welche Farben fördern die Produktivität im Büro? Was sind ergonomische Bürofarben? Wir hoffen, dass dir dieser Einrichtungsratgeber zur Wirkung von Farben im Büro die Antworten näher bringen konnte und dir die Farbplanung erleichtert. In weiteren Artikeln der Serie erklären wir die häufigsten Fehler bei der Home-Office-Farbauswahl und stellen konkrete Ideen für die Home-Office-Farbgestaltung vor.
Downloads
- Merkzettel: Schreibtischplatten kaufen – worauf achten? (PNG)
- Große Infografik – Kaufberatung Schreibtischplatten (PNG | PDF)
- Merkzettel: Curved Schreibtischplatten – Pro und Contra (PNG)
Quellen
- Elliot, A. J., & Maier, M. A. (2007). Color and psychological functioning. Current directions in psychological science, 16(5), 250-254.
- Elliot, A. J., & Maier, M. A. (2014). Color psychology: Effects of perceiving color on psychological functioning in humans. Annual review of psychology, 65, 95-120.
- Gnambs, T. (2020). Limited evidence for the effect of red color on cognitive performance: A meta-analysis. Psychonomic bulletin & review, 27(6), 1374-1382.
- von Castell, C., Stelzmann, D., Oberfeld, D., Welsch, R., & Hecht, H. (2018). Cognitive performance and emotion are indifferent to ambient color. Color Research & Application, 43(1), 65-74. Stelzmann, D., von Castell, C., Hecht, H., & Oberfeld, D. Schlau durch Blau, ruhig durch Pink?.